Deutsche Fußballgeschichte
  Regionalpokale
 
DEUTSCHER POKALSIEGER (E.T.) | DFB-Pokal (E.T.), Tschammerpokal (E.T.)
Verbandspokale (Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen, Niederrhein, Mittelrhein, Westfalen, Rheinland, Südwest, Saarland, Hessen, Baden, Südbaden, Württemberg, Bayern) – Regionalpokale (Nord, West, Südwest, Süd, Berlin) – Gaupokale

Die von den Regionalverbänden ausgetragenen 5 Regionalpokale dienten als Qualifikationsturniere für den DFB-Pokal von 1952/53 bis 1973/74. An den Regionalpokalen konnten bis zur Gründung der Bundesliga sämtliche Vereine Deutschlands teilnehmen (solange sie sich zuvor über die lokalen Wettbewerbe qualifizierten), doch stand seit 1963 nur noch Vereinen ab der zweiten Liga die Teilnahme offen, da die Erstligisten fortan automatisch für den DFB-Pokal gesetzt waren. Die Qualifikation der tieferklassigen Vereine für die Regionalpokale erfolgte durch die Verbandspokale, die seit 1974 direkt die Teilnehmer am DFB-Pokal ermitteln.

Die Regionalpokale wurden von den fünf deutschen Regionalverbänden organisiert, weswegen es einen eigenen Pokal für Norddeutschland, Westdeutschland, Südwestdeutschland und Süddeutschland sowie für Berlin gab. Diese regionalen Verbände stellten jeweils eine bestimmte Anzahl Teilnehmer am DFB-Pokal, die vorher festgelegt wurde und sich grob an der Mitgliederzahl der Verbände orientierte. Da sich durch diese Regelung zumeist mehr als ein Verein pro Regionalverband für den DFB-Pokal qualifizierte, wurde meistens auch kein Sieger des Regionalpokals ermittelt, da die DFB-Pokal-Teilnehmer schon vor der etwaigen Austragung eines Endspiels feststanden.

Geschichte

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) legte vor der ersten DFB-Pokal-Ausgabe die Anzahl der Qualifikanten pro Regionalverband fest und überließ es den fünf Regionalverbänden (Nord, West, Südwest, Süd und Berlin), wie diese Teilnehmer ermittelt werden würden, so dass diese ihre eigenen regionalen Pokalwettbewerbe gründeten, die fortan als Qualifikationsspiele für den DFB-Pokal dienten. In der Regel wurden diese Regionalpokale in Form von K.-o.-Spielen ausgetragen, doch wurden im Süddeutschen Pokal anfangs auch Gruppenspiele durchgeführt, die keinen wirklichen Pokalcharakter aufkommen ließen, so dass auch hier schnell der Modus geändert wurde.

Die Regionalpokalsaisons von 1951/52 bis 1953/54 ermittelten die DFB-Pokal-Teilnehmer der nachfolgenden Saison. Anschließend wurde das regionale Pokalsystem neu organisiert, so dass ab der Spielzeit 1955/56 die Regionalpokale für die Qualifikation derselben DFB-Pokal-Saison ausschlaggebend waren. 1963 wurde die Bundesliga als oberste deutsche Spielklasse gegründet und der DFB beschloss, dass künftig die Erstligisten automatisch am DFB-Pokal teilnehmen dürften. Aus diesem Grund wurden die Bundesligisten aus dem Regionalpokal ausgeschlossen und nur noch Mannschaften ab der zweiten Liga nahmen an den regionalen Ausscheidungsspielen teil. Mit der Gründung der 2. Bundesliga und der damit verbundenen Vergrößerung des DFB-Pokals wurden die Regionalpokale schließlich obsolet und die Verbandspokale, die bis dahin als Qualifikationsturniere für die Regionalpokale dienten, rückten 1974 an deren Stelle. Seitdem werden deutschlandweit keine Regionalpokale mehr ausgetragen.

Spielmodus

Da sich meist mehr als ein Verein pro Regionalverband für den DFB-Pokal qualifizierte, wurde in den meisten Saisons auch kein alleiniger Pokalsieger ermittelt: Stattdessen wurden in den Regionalpokalen in der Regel nur so viele Runden ausgespielt, wie nötig waren, um die Teilnehmer der Region am DFB-Pokal zu ermitteln, weswegen ein Finale meist nicht ausgetragen wurde. Die Anzahl der Mannschaften, die ein Regionalverband in den DFB-Pokal entsenden durfte, wurde vor der jeweiligen Saison festgelegt und veränderte sich im Laufe der Zeit einige Male – lediglich 1953 sowie von 1955 bis 1959 qualifizierte sich nur ein Verein pro Regionalverband für den DFB-Pokal, weswegen im Norden, Südwesten und Süden auch nur in diesen Jahren ein Regionalpokalsieger ermittelt wurde (im Westen wurde in einigen weiteren Saisons ein Pokalsieger ermittelt, obwohl die DFB-Pokal-Teilnehmer zu diesem Zeitpunkt bereits feststanden, während Berlin ohnehin in jedem Jahr höchstens zwei Qualifikanten stellte und in jedem Jahr ein Sieger ermittelt wurde).

Saisons

Dies ist eine Auflistung aller Saisons der Regionalpokalwettbewerbe. Falls ein Pokalsieger ermittelt wurde, wird dieser dargestellt.

Saison N W SW S B Norddeutschland Westdeutschland Südwestdeutschland Süddeutschland Berliner Pokalsieger
1949/50 0 Rot-Weiß Oberhausen
1950/51 0 Sportfreunde Wanne-Eickel
1951/52 6 6 5 6 2 Blau-Weiß 90 Berlin
1952/53 1 1 1 1 1 Hamburger SV 1. FC Köln TuS Neuendorf 1. FC Nürnberg Viktoria 89 Berlin
1953/54 7 7 5 6 2 Spandauer SV
1955/56 1 1 1 1 1 Hamburger SV Fortuna Düsseldorf FK Pirmasens Karlsruher SC Spandauer SV
1956/57 1 1 1 1 1 Hamburger SV Fortuna Düsseldorf 1. FC Saarbrücken Bayern München Spandauer SV
1957/58 1 1 1 1 1 VfL Osnabrück Fortuna Düsseldorf 1. FC Saarbrücken VfB Stuttgart Tasmania Berlin
1958/59 1 1 1 1 1 Hamburger SV Schwarz-Weiß Essen Borussia Neunkirchen VfR Mannheim Hertha BSC
1959/60 1 1 1 1 1 Hamburger SV Borussia München-Gladbach FK Pirmasens Karlsruher SC Hertha BSC
1960/61 4 4 3 4 1 Sportfreunde Hamborn 07 Tasmania Berlin
1961/62 4 4 3 4 1 Fortuna Düsseldorf Tasmania Berlin
1962/63 4 4 3 4 1 Borussia Dortmund Tasmania Berlin
1963/64 4 4 3 4 1 1. FC Köln Tennis Borussia Berlin
1964/65 4 4 3 4 1 Borussia Dortmund Tennis Borussia Berlin
1965/66 4 4 3 4 1 Arminia Bielefeld Tennis Borussia Berlin
1966/67 4 4 3 4 1 Alemannia Aachen Hertha BSC
1967/68 3 4 2 4 1 VfL Bochum Hertha BSC
1968/69 4 3 3 3 1 Preußen Münster Wacker 04 Berlin
1969/70 3 4 2 4 1 Wuppertaler SV Tennis Borussia Berlin
1970/71 4 3 3 3 1 Fortuna Düsseldorf Tasmania Berlin
1971/72 3 4 2 4 1 Wuppertaler SV Tasmania Berlin
1972/73 4 3 3 3 1 Rot-Weiss Essen Wacker 04 Berlin
1973/74 3 4 2 4 1 Arminia Bielefeld Tennis Borussia Berlin

Die Ergebnisse der Entscheidungsspiele für die Qualifikation zum DFB-Pokal sind allesamt bekannt bis auf vier der sieben Entscheidungsspiele im Westdeutschen Pokal der Saison 1953/54 (ausschlaggebend für den DFB-Pokal 1954/55). Im Südwestdeutschen Pokal 1953/54 sowie im Süddeutschen Pokal 1953/54 und 1955/56 wurden jedoch keine Entscheidungsspiele ausgetragen, da die DFB-Pokal-Teilnehmer vom Verband kampflos ernannt wurden und auf eine Austragung des Pokals verzichtet wurde.

 
  Die Informationen sind Allgemeingut und stehen damit selbstverständlich zur freien Verfügung. Ich würde mich allerdings über eine Angabe der Quelle sehr freuen.  
 
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