Deutsche Fußballgeschichte
  DDR-Eingliederung
 
Ligawettbewerbe: Bundesliga (Gründung), 2. Bundesliga (Gründung/Neugliederung), 3. Liga (Gründung)
Erster Pokalwettbewerb: DFB-Pokal, Tschammerpokal, Verbandspokale, Regionalpokale
Zweiter Pokalwettbewerb: Supercup, Ligapokal, Amateurmeisterschaft

Ewige Ligatabellen: 1. Liga (Bundesliga, Oberliga, Gauliga, vor 1933), 2. Liga (2. Bundesliga, Regionalliga, II. Oberliga), 3. Liga (3. Liga, Regionalliga, Oberliga), 4. Liga (Regionalliga, Oberliga), 5. Liga (Oberliga), allgemein: Verbandsliga, Meisterschaftsendrunde
Ewige Pokaltabellen: Hauptpokal (DFB-Pokal, Tschammerpokal), Nebenpokal (Supercup, Ligapokal), Amateurmeisterschaft

Als in den späten Achtzigerjahren die kommunistische Schreckensherrschaft der SED – die noch heute in Form der Linkspartei fortbesteht – im Nordosten des heutigen Deutschlands ihr Ende fand und 1990 schließlich die Wiedervereinigung mit der Bundesrepublik vollzogen wurde, veränderte sich auch die Fußballlandschaft in Ostdeutschland gewaltig. Die Vereine im Osten Deutschlands, die in aller Regel in Form von Betriebssportgemeinschaften oder sozialistischen Sportclubs bestanden, wurden bürgerlich und damit unabhängig, doch vor allem wurden sämtliche Mannschaften im Jahre 1991 in das westdeutsche Ligasystem integriert.

Politischer Hintergrund

Die heute als „Wende“ oder „friedliche Revolution“ bezeichnete Zeit in der sogenannten Deutschen Demokratischen Republik (DDR) fand gesellschaftlich zwar schon im Laufe der frühen Achtziger durch die Reformpolitik des sowjetischen Machthabers Mikhail Gorbachyov ihren Anfang, bezieht sich jedoch zumeist auf die Ereignisse in den Jahren 1989 und 1990, die das Ende der letzten Diktatur auf deutschem Boden einläuteten und schließlich zur vielgefeierten Wiedervereinigung mit dem bereits demokratischen Westteil Deutschlands führten.

Als Beginn dieser Wendezeit kann grob die Kommunalwahl der DDR im Mai 1989 genannt werden, in der wie üblich nur eine auf Parteilinie befindliche Einheitsliste zur Wahl stand. Erstmals wurde im Zuge einer Wahl in der DDR auch öffentlich Wahlfälschung nachgewiesen, was zu massenhaften Demonstrationen und Protesten führte und in dessen Folge zahllose DDR-Bürger über andere sozialistische Länder in den Westen flohen, da diese unter anderem Vergeltungsaktionen des Regimes befürchteten. Die Parteiführung der SED (welche in den Fünfzigerjahren einen ähnlichen Volksaufstand noch mit unverhältnismäßiger Gewalt niederstreckte) war derart überfordert mit dieser Situation, dass sie am 9. November 1989 unvermittelt die Berliner Mauer und alle anderen Grenzanlagen zu Westdeutschland öffnete, so dass erstmals seit Jahrzehnten das gefahrlose Verlassen der DDR ermöglicht wurde. Die SED sah sich indes gezwungen, einen Wechsel der Führung vorzunehmen und die Gesprächsbereitschaft mit der Opposition zu betonen, um die Handlungsfähigkeit im Staat wieder erlangen zu können, doch war mittlerweile ein großer Teil der Bevölkerung der westlichen Demokratie eher als dem kommunistischen System zugeneigt. Bei der erstmals demokratisch durchgeführten Parlamentswahl im März 1990 wurde die SED, die mittlerweile als PDS firmierte, krachend abgewählt und mit der neuen CDU-nahen Ost-Regierung die Wiedervereinigung zum 3. Oktober 1990 überraschend schnell ausgeführt.

Sportlicher Hintergrund

In sportlicher Hinsicht wurden die Spielzeiten 1989/90 und 1990/91 dementsprechend auch von den politischen Veränderungen in Ostdeutschland geprägt. Die Öffnung der Grenze erfolgte im Laufe der erstgenannten Spielzeit, was es erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg ostdeutschen Spielern ermöglichte, regulär und legal in den Westen zu wechseln. Dies hatte eine Veränderung der Kräfteverhältnisse in vielen Ligen des Landes zur Folge und einige Mannschaften zogen sich nach der Saison in eine tieferklassige Liga zurück oder mussten sich sogar ganz vom Spielbetrieb abmelden, da sie nicht mehr das Spielermaterial für die entsprechende Ligastufe besaßen. Auch benannten sich ab Ende 1989 die ersten (noch wenigen) Vereine um, da nun die politische Einmischung der DDR-Regierung in die Belange des Sports beendet wurde. Ab der folgenden Saison sollte es zu unzähligen Umbenennungen der bisherigen Betriebssportgemeinschaften und Sportclubs kommen, die bis Mitte der Neunzigerjahre anhielten. Gleichzeitig verschärfte sich in vielen dieser Vereine aber auch die finanzielle Lage, da sie nicht mehr von Trägerbetrieben oder Sportorganisationen zwangsunterstützt wurden und die Klubs der DDR im Gegensatz zu denen im Westen verständlicherweise keine eigene Erfahrung im ökonomischen Wirtschaften besaßen.

Die Spielzeit 1990/91 begann noch vergleichsweise gewöhnlich, stand schließlich jedoch ganz im Zeichen der Wiedervereinigung. Mitten in der Hinrunde wurde in Deutschland die Vereinigung gefeiert, durch die Deutschland plötzlich zwei eigenständige Ligasysteme im Osten und im Westen hatte. Die Saison in der jetzt ehemaligen DDR wurde jedoch weitergespielt, so dass nach wie vor alle Vereine Ostdeutschlands an eigenen Wettbewerben teilnahmen. Der Deutsche Fußball-Verband (DFV) als Nationalverband der DDR trat dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) bei und wurde am 20. November 1990 in Nordostdeutscher Fußballverband (NOFV) umbenannt; gleichzeitig erfolgte die Umbenennung der landesweiten Wettbewerbe Oberliga, DDR-Liga und FDGB-Pokal in NOFV-Oberliga, NOFV-Liga beziehungsweise NOFV-Pokal.

Am Ende der Saison wurden zum letzten Mal ein DDR-Meister sowie ein DDR-Pokalsieger ermittelt, obwohl es die DDR zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr gab. Die höherklassigen Vereine wurden gemäß ihrer Abschlussplatzierung innerhalb des ostdeutschen Spielbetriebs in die Bundesliga und 2. Bundesliga eingeordnet, wofür teilweise Ausscheidungsrunden notwendig waren. Die Vereine, die sich nicht für eine der beiden Bundesligen qualifizierten, traten in der nachfolgenden Saison stattdessen in der neugebildeten dreigleisigen Oberliga oder in tieferen Spielklassen an. Die Spielzeit 1991/92 war damit die erste, in der die ostdeutschen Mannschaften wieder im Ligabetrieb des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) antraten.

Qualifikation

Die Vereine der ehemaligen DDR sollten zwei Plätze in der Bundesliga und deren sechs in der 2. Bundesliga erhalten. Die Bundesliga wurde dafür einmalig von 18 auf 20 Vereine aufgestockt, damit die Eingliederung der ostdeutschen Vereine nicht zulasten der Aufsteiger aus der 2. Bundesliga gehen würde. Die 2. Bundesliga wurde von bislang 20 auf 24 Vereine vergrößert, was die Benachteiligung der möglichen Aufsteiger aus der dritten Liga zumindest etwas abschwächte. Sowohl die Bundesliga als auch die 2. Bundesliga sollten nur kurzfristig in dieser Form vergrößert werden: Die Bundesliga kehrte bereits ein Jahr später wieder zu einer Sollstärke von 18 Vereinen zurück; die 2. Bundesliga kam zwei Jahre später zurück auf 20 Vereine und schließlich ebenso auf 18.

Ausschlaggebend für die Ermittlung der Teilnehmer an den beiden Bundesligen war die Saison 1990/91 im DDR-Fußball. Für die Bundesliga qualifizierten sich hierbei der Tabellenerste und der Tabellenzweite der ersten Liga, gesonderte Qualifikationsspiele waren dafür nicht notwendig. Die Qualifikation für die 2. Bundesliga war komplizierter: Direkt startberechtigt waren lediglich die Mannschaften auf den Plätzen drei bis sechs, doch die beiden übrigen Teilnehmer wurden in zwei Qualifikationsrunden ermittelt, an denen der Siebtplatzierte bis Zwölfplatzierte der ersten Liga sowie die beiden Erstplatzierten der zweiten Liga teilnahmen. Damit hatten die Qualifikationsrunden acht Teilnehmer, die geographisch auf zwei Gruppen aufgeteilt wurden, dessen Erstplatzierte sich wiederum ebenfalls für die 2. Bundesliga qualifizierten. Der Dreizehnte und Vierzehnte der ersten Liga, die Verlierer der Qualifikationsrunden sowie die Vereine bis Platz 14 in der zweiten Liga nahmen stattdessen fortan an der neugegründeten Oberliga Nordost teil, welche als dritte Liga des gesamtdeutschen Fußballs diente. Die restlichen Zweitligisten stiegen in die Verbandsligen ab und waren damit fortan nur noch viertklassig.

Da der Berliner Fußball-Verband mit der Wiedervereinigung dem Nordostdeutschen Fußballverband beitrat, war zudem die Eingliederung der Berliner Fußballvereine ins neue ostdeutsche Ligasystem notwendig. Die neue Oberliga Nordost bestand daher nicht nur aus ehemaligen DDR-Vereinen sondern wurde ferner durch West-Berliner Vereine ergänzt.

NOFV-Oberliga (1. Liga) NOFV-Liga A (2. Liga) NOFV-Liga B (2. Liga)
FC Hansa Rostock
Qualifikationsgruppe 1 Qualifikationsgruppe 2
BSV Stahl Brandenburg 1. FC Lokomotive Leipzig
FC Berlin Eisenhüttenstädter FC Stahl
1. FC Union Berlin FSV Zwickau
1. FC Magdeburg FC Sachsen Leipzig

Für die Bundesliga qualifiziert
Für die 2. Bundesliga qualifiziert
Für die Entscheidungsspiele zur 2. Bundesliga qualifiziert
Für die Oberliga Nordost qualifiziert
Für die Verbandsliga/Landesliga qualifiziert
1. FC Union Berlin FSV Zwickau
1. FC Dynamo Dresden SV Chemie Guben FC Wismut Aue
FC Rot-Weiß Erfurt BSV Rotation Berlin SV Stahl Thale
Hallescher FC Chemie FV Fortschritt Bischofswerda Chemnitzer SV 51 Heckert
Chemnitzer FC Pankower FV Bergmann-Borsig BSG Soemtron Sömmerda
FC Carl Zeiss Jena MSV Post Neubrandenburg FSV Wismut Gera
1. FC Lokomotive Leipzig BSG Aktivist Schwarze Pumpe 1. FC Markkleeberg
BSV Stahl Brandenburg FSV Lok Altmark Stendal TSG Meißen
Eisenhüttenstädter FC Stahl FC Stahl Hennigsdorf BSV Borna
1. FC Magdeburg FSV Glückauf Brieske-Senftenberg SV Motor Weimar
FC Berlin Greifswalder SC FC Stahl Riesa
FC Sachsen Leipzig SV Hafen Rostock 1. Suhler SV 06
FC Energie Cottbus FSV Rot-Weiß Prenzlau FSV Wacker Nordhausen
FC Victoria 91 Frankfurt SV Motor Eberswalde FC Anhalt Dessau
Der SV Chemie Guben zog sich zurück und trat trotz sportlicher Qualifikation nicht an der Oberliga an. PSV Schwerin FSV Kali Werra Tiefenort
TSV 1860 Stralsund SV Germania Ilmenau
Aus den drittklassigen Ligen qualifizierte sich der jeweilige Meister für die Oberliga
Blau-Weiß Parchim (Mecklenburg-Vorpommern), FSV PCK Schwedt (Brandenburg), SV Lichtenberg 47 (Berlin), SV Merseburg 99 (Sachsen-Anhalt), FV Zeulenroda (Thüringen), VFC Plauen (Sachsen). Da der zurückgezogene SV Chemie Guben aus Brandenburg stammte, rückte zudem noch der FSV Velten als Vizemeister von Brandenburg nach.

Auch für den DFB-Pokal 1991/92 musste ein Qualifikationsmodus für die ostdeutschen Teilnehmer eingeführt werden. Direkt für den Pokalwettbewerb qualifizierten sich hierbei die NOFV-Oberligisten von Platz 1 bis 6 sowie der Erste und Zweite der beiden Qualifikationsrunden zur 2. Bundesliga. Damit wurde sicher gestellt, dass alle ostdeutschen Teilnehmer der Bundesliga und 2. Bundesliga am DFB-Pokal teilnehmen konnten. Ferner qualifizierten sich die Sieger der ostdeutschen Landespokale, die teilweise erst 1990 eingeführt wurden, als die Bundesländer auf dem Gebiet der DDR wieder eingeführt wurden.

Die restlichen vier Startplätze für ostdeutsche Vereine im DFB-Pokal wurden in einer dem DFB-Pokal vorgeschalteten Qualifikationsrunde ermittelt. An dieser Qualifikationsrunde nahmen die beiden Letzten der NOFV-Oberliga teil sowie sämtliche NOFV-Ligisten.

Auswirkungen auf Berlin

Die höchste West-Berliner Spielklasse unter der Regie des Berliner Fußball-Verbandes (BFV) war bis zur Wiedervereinigung die drittklassige Oberliga, die direkt unterhalb der 2. Bundesliga angesiedelt war. Der Sieger der Oberliga qualifizierte sich alljährlich für die Aufstiegsspiele gegen die besten Drittligisten in West-Deutschland, hatte dort allerdings zumeist keine realistische Chance auf den Aufstieg. Sportlich war die dritte Liga Berlins eher mit den vierten Ligen im restlichen Deutschland vergleichbar. Unterhalb der Oberliga befand sich die Landesliga.

Als der ostdeutsche Fußball in den westdeutschen eingegliedert wurde, wurde der Berliner Fußball konsequenterweise dem NOFV untergeordnet. Die Gründung der Oberliga Nordost hatte außerdem zur Folge, dass die höchste Liga im Berliner Fußball nicht mehr drittklassig sein konnte. Schließlich entschieden sich BFV und NOFV, dass alle Berliner Oberligisten, die sportlich die Klasse hielten, an der neuen Oberliga Nordost antreten durften, wodurch sich für die Drittligisten nichts änderte, da sie unabhängig von der Spielklassenreform und der Eingliederung des ostdeutschen Fußballs weiterhin drittklassig blieben. Dies erklärt auch, warum überproportional viele Mannschaften aus Berlin an der ersten Ausgabe der Oberliga Nordost teilnahmen. Lediglich die letzten Beiden der Oberliga Berlin mussten in die viertklassige Landesliga absteigen. Aus der Berliner Landesliga qualifizierten sich zwei Vereine regulär für die neue Oberliga, während die restlichen Mannschaften abgesehen von den drei Schlechtesten auch nach der Wiedervereinigung in der Landesliga blieben.

Ergänzt wurde die Landesliga Berlin – die nun, wo die Oberliga Berlin durch die Oberliga Nordost ersetzt wurde, zur obersten Spielklasse des Berliner Fußballs avancierte – durch die Ost-Berliner Bezirksliga-Teilnehmer, die sich sportlich für die Gesamt-Berliner Landesliga qualifizieren konnten. Die Aufsteiger aus der West-Berliner Bezirksliga beziehungsweise der Ost-Berliner Bezirksklasse vervollständigten schließlich die Landesliga. Die oberste Berliner Spielklasse wurde in der ersten Saison nach der Wende zweistafflig ausgetragen und ab 1992 durch vermehrte Absteiger nur noch in einer Staffel durchgeführt.

Oberliga Berlin (3. Liga) Landesliga Berlin (4. Liga) Bezirksliga Berlin (3. Liga)
Tennis Borussia Berlin FV Wannsee
Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga
FC Remscheid
VfL Wolfsburg
1. SC Göttingen 05
SC Verl
Tennis Borussia Berlin

Für die Bundesliga qualifiziert
Für die 2. Bundesliga qualifiziert
Für die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga qualifiziert
Für die Oberliga Nordost qualifiziert
Für die Landesliga Berlin qualifiziert
SV Lichtenberg 47
Türkiyemspor Berlin Türkspor Berlin BSG Bau Eiche Köpenick
FC Hertha 03 Zehlendorf 1. FC Wilmersdorf SV Empor Berlin
Spandauer SV 1. FC Lübars BSV Rotation Berlin II
Reinickendorfer Füchse Frohnauer SC Wartenberger SV
Hertha BSC II SC Siemensstadt SV Blau-Gelb Berlin
Spandauer BC 06 TSV Rudow SV Motor Köpenick
Blau-Weiß 90 Berlin II SC Staaken Treptower SV
Wacker 04 Berlin Schwarz-Weiss Spandau SG Eumako Weißensee
Berliner FC Preussen Wacker Lankwitz VSG Altglienicke
SC Charlottenburg Spandauer SC Teutonia 1. FC Union Berlin II
SC Gatow Mariendorfer SV Grünauer BC
VfB Lichterfelde Weddinger FC SV Berliner Verkehrsbetriebe 49
Neuköllner SC Marathon 02 Berliner SV 1892 SC Borussia Friedrichsfelde
Rapide Wedding FC Brandenburg 03 Berlin SV Schmöckwitz-Eichwalde
Tasmania Neukölln 1. Traber FC Mariendorf SV Sparta Lichtenberg
Die beiden Zweitmannschaften aus der Bezirksliga Berlin waren nicht startberechtigt, wofür zwei eigentlich abgestiegene Vereine nachrückten. SV Bau-Union Berlin
Aus den fünftklassigen West-Berliner sowie den viertklassigen Ost-Berliner Ligen qualifizierten sich die jeweiligen Meister für die Landesliga
1. FC Neukölln, Berliner SC Rehberge, SC Union 06 Berlin (alle West-Berlin), Berolina Stralau, Blau-Weiß Hohen Neuendorf, Eintracht Mahlsdorf, Fortuna Biesdorf (alle Ost-Berlin).

Entwicklung

Bedingt durch die wirtschaftliche Situation im von der ehemaligen DDR-Regierung vernachlässigten und unterentwickelten Osten des Landes, hatten die meisten Fußballvereine Ostdeutschlands nach der Wende große Probleme, im westdeutschen Spielbetrieb Fuß zu fassen. Obwohl insbesondere im Osten Deutschlands oftmals die Ansicht vertreten wurde, dass zwei Startplätze für die Bundesliga und sechs für die 2. Bundesliga zu wenig für die Stärke der Fußballvereine in Ostdeutschland seien, erwies sich diese Zahl tatsächlich sogar als zu hoch, da nie wieder ein so hoher Anteil ostdeutscher Fußballvereine im deutschen Profifußball erreicht wurde.

Mittlerweile ist die erste Spielklasse sogar schon seit einem Jahrzehnt ohne jeden Teilnehmer aus der ehemaligen DDR (wenn man von der neureichen BSG Red Bull absieht) und auch in der 2. Bundesliga sind ostdeutsche Vereine eher selten Teil des Aufstiegskampfes. Lediglich die im Jahre 2008 neugegründete 3. Liga hat sich zu einem Sammelsurium ostdeutscher Traditionsvereine entwickelt, was darauf hindeutet, dass die damalige DDR-Oberliga heutzutage mit wenigen Ausnahmen nur noch eine international drittklassige Liga wäre.

In der folgenden Saisontabelle sind alle in landesweiten Ligen spielenden Mannschaften, die vor 1991 im ostdeutschen Spielbetrieb antraten, aufgeführt. Eine grüne Einfärbung bedeutet, dass in der Saison prozentual mehr Klubs in der entsprechenden Spielklasse spielten als zuvor, eine blaue Einfärbung bedeutet, dass es diesbezüglich keinen Unterschied gab, eine rote bedeutet, dass es weniger waren.

Saison Bundesliga 2. Bundesliga 3. Liga
1991/92 Dynamo Dresden
Hansa Rostock ↓
2/20 Chemnitzer FC
Carl Zeiss Jena
VfB Leipzig
Hallescher FC ↓
Stahl Brandenburg ↓
Rot-Weiß Erfurt ↓
6/24
1992/93 Dynamo Dresden 1/20 VfB Leipzig ↑
Chemnitzer FC
Carl Zeiss Jena
Hansa Rostock
4/24
1993/94 Dynamo Dresden
VfB Leipzig ↓
2/18 Hansa Rostock
Chemnitzer FC
Carl Zeiss Jena ↓
3/20
1994/95 Dynamo Dresden ↓↓ 1/18 Hansa Rostock ↑
Chemnitzer FC
VfB Leipzig
FSV Zwickau
4/18
1995/96 Hansa Rostock 1/18 FSV Zwickau
Carl Zeiss Jena
VfB Leipzig
Chemnitzer FC ↓
4/18
1996/97 Hansa Rostock 1/18 VfB Leipzig
Carl Zeiss Jena
FSV Zwickau
3/18
1997/98 Hansa Rostock 1/18 Energie Cottbus
VfB Leipzig ↓
Carl Zeiss Jena ↓
FSV Zwickau ↓
4/18
1998/99 Hansa Rostock 1/18 Energie Cottbus 1/18
1999/00 Hansa Rostock 1/18 Energie Cottbus ↑
Chemnitzer FC
2/18
2000/01 Hansa Rostock
Energie Cottbus
2/18 Chemnitzer FC ↓ 1/18
2001/02 Energie Cottbus
Hansa Rostock
2/18 1. FC Union Berlin
SV Babelsberg 03 ↓
2/18
2002/03 Hansa Rostock
Energie Cottbus ↓
2/18 1. FC Union Berlin 1/18
2003/04 Hansa Rostock 1/18 Energie Cottbus
Erzgebirge Aue
1. FC Union Berlin ↓
3/18
2004/05 Hansa Rostock ↓ 1/18 Erzgebirge Aue
Dynamo Dresden
Energie Cottbus
Rot-Weiß Erfurt ↓
4/18
2005/06 0/18 Energie Cottbus ↑
Erzgebirge Aue
Hansa Rostock
Dynamo Dresden ↓
4/18
2006/07 Energie Cottbus 1/18 Hansa Rostock ↑
Erzgebirge Aue
Carl Zeiss Jena
3/18
2007/08 Energie Cottbus
Hansa Rostock ↓
2/18 Erzgebirge Aue ↓
Carl Zeiss Jena ↓
2/18
2008/09 Energie Cottbus ↓ 1/18 Hansa Rostock 1/18 1. FC Union Berlin ↑
Dynamo Dresden
Rot-Weiß Erfurt
Erzgebirge Aue
Carl Zeiss Jena
5/20
2009/10 0/18 Energie Cottbus
1. FC Union Berlin
Hansa Rostock ↓
3/18 Erzgebirge Aue ↑
Carl Zeiss Jena
Rot-Weiß Erfurt
Dynamo Dresden
4/20
2010/11 0/18 Erzgebirge Aue
Energie Cottbus
1. FC Union Berlin
3/18 Hansa Rostock ↑
Dynamo Dresden
Rot-Weiß Erfurt
SV Babelsberg 03
Carl Zeiss Jena
5/20
2011/12 0/18 1. FC Union Berlin
Dynamo Dresden
Energie Cottbus
Erzgebirge Aue
Hansa Rostock ↓
5/18 Rot-Weiß Erfurt
Chemnitzer FC
SV Babelsberg 03
Carl Zeiss Jena ↓
4/20
2012/13 0/18 1. FC Union Berlin
Energie Cottbus
Erzgebirge Aue
Dynamo Dresden
4/18 Chemnitzer FC
Hallescher FC
Hansa Rostock
Rot-Weiß Erfurt
SV Babelsberg 03 ↓
5/20
2013/14 0/18 1. FC Union Berlin
Erzgebirge Aue
Dynamo Dresden ↓
Energie Cottbus ↓
4/18 Hallescher FC
Rot-Weiß Erfurt
Chemnitzer FC
Hansa Rostock
4/20
2014/15 0/18 1. FC Union Berlin
Erzgebirge Aue ↓
2/18 Chemnitzer FC
Dynamo Dresden
Energie Cottbus
Hallescher FC
Rot-Weiß Erfurt
Hansa Rostock
6/20
2015/16 0/18 1. FC Union Berlin 1/18 Dynamo Dresden ↑
Erzgebirge Aue ↑
1. FC Magdeburg
Chemnitzer FC
Rot-Weiß Erfurt
Hansa Rostock
Hallescher FC
Energie Cottbus ↓
8/20
2016/17 0/18 1. FC Union Berlin
Dynamo Dresden
Erzgebirge Aue
3/18 1. FC Magdeburg
FSV Zwickau
Chemnitzer FC
Hallescher FC
Rot-Weiß Erfurt
Hansa Rostock
6/20
 
  Die Informationen sind Allgemeingut und stehen damit selbstverständlich zur freien Verfügung. Ich würde mich allerdings über eine Angabe der Quelle sehr freuen.  
 
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