Die Einführung der eingleisigen 2. Bundesliga mit 20 Vereinen wurde vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) zur Saison 1981/82 beschlossen. Bis dorthin wurde die Spielklasse noch in zwei Gruppen (Nord und Süd) ausgetragen, die gemeinsam den Unterbau der Bundesliga bildeten, doch mit der Professionalisierung des Fußballs kam der DFB nicht mehr drum herum, die 2. Bundesliga als gesamtdeutsche Liga einzuführen.
Qualifikation
Wie zur Bundesliga-Einführung und zur Einführung der zweigeteilten 2. Bundesliga wurde auch für die Neugliederung der 2. Bundesliga eine Wertung eingeführt, die die letzten drei Jahre berücksichtigte und anhand derer der Klassenverbleib in der 2. Bundesliga eruiert wurde. Für alle Vereine wurde dabei eine sogenannte Platzziffer ermittelt. Die direkte Qualifikation für die eingleisige 2. Bundesliga schafften naturgemäß die drei Absteiger aus der Bundesliga sowie die sich nicht für die Bundesliga qualifizierenden Vereine bis Platz vier in der Nord- und der Süd-Staffel. Vereine ab Rang 17 konnten sich nicht für die neue 2. Bundesliga qualifizieren. Die restlichen zwölf Vereine wurden durch die genannte Platzziffer ermittelt. Selbstverständlich mussten die Vereine auch infrastrukturelle Anforderungen erfüllen, namentlich ein Stadion mit mindestens 15.000 Plätzen sowie die Aussicht auf den zügigen Bau einer Flutlichtanlage.
In der Spielzeit 1980/81 gab es 42 Zweitligisten, die nach der Saison durch die Einführung der 2. Bundesliga auf 20 reduziert wurden. Alle Mannschaften, die in der bisherigen 2. Bundesliga Nord und Süd antraten, beantragten auch die Lizenz für die eingleisige 2. Bundesliga.
Absteiger aus der Bundesliga (3) |
FC Schalke 04 |
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TSV 1860 München |
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Bayer Uerdingen |
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2. Bundesliga Nord (10−2) |
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2. Bundesliga Süd (10−1) |
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Werder Bremen |
3 |
SV Darmstadt 98 |
11 |
Eintracht Braunschweig |
6 |
Kickers Offenbach |
28 |
Hertha BSC |
9 |
Stuttgarter Kickers |
24 |
Hannover 96 |
33 |
Hessen Kassel |
64 |
Alemannia Aachen |
36 |
SSV Ulm 1846 |
63 |
VfL Osnabrück |
52 |
Waldhof Mannheim |
56 |
Union Solingen |
48 |
SC Freiburg |
48 |
Rot-Weiss Essen |
36 |
Eintracht Trier |
64 |
Fortuna Köln |
43 |
SpVgg Bayreuth |
55 |
SG Wattenscheid 09 |
50 |
Freiburger FC |
61 |
Viktoria Köln |
57 |
FC 08 Homburg |
64 |
1. FC Bocholt |
88 |
Wormatia Worms |
59 |
Preußen Münster |
62 |
VfR Bürstadt |
83 |
Rot-Weiß Oberhausen |
88 |
SpVgg Fürth |
60 |
VfB Oldenburg |
97 |
FSV Frankfurt |
93 |
SC Herford |
98 |
ESV Ingolstadt-Ringsee |
98 |
Tennis Borussia Berlin |
88 |
1. FC Saarbrücken |
69 |
1. SC Göttingen 05 |
106 |
FC Augsburg |
104 |
Holstein Kiel |
99 |
Borussia Neunkirchen |
109 |
Rot-Weiß Lüdenscheid |
111 |
VfB Eppingen |
112 |
SpVgg Erkenschwick |
115 |
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OSV Hannover |
106 |
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Legende |
Automatisch qualifiziert |
Über die Wertung qualifiziert |
Als Regelabsteiger abgelehnt |
Über die Wertung abgelehnt |
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Berechnungsgrundlage: Bewertet wurden alle drei Spielzeiten seit 1978/79. Die Vereine erhielten genau die Anzahl Punkte wie die Tabellenplatzierung der jeweiligen Saison war, wobei das erste Jahr einfach, das zweite Jahr doppelt und das letzte Jahr dreifach zählte. Für Saisons in der Bundesliga wurden 0 Punkte vergeben, für Saisons in der Oberliga 20 oder im Falle eines Aufstiegs 16. Je weniger Punkte ein Verein erhielt, desto besser.
Kontroversen
Da es bei der Neugliederung der 2. Bundesliga eine vollauf geregelte und öffentlich einsehbare Wertung gab, anhand derer die Teilnehmer der nächsten Saison ermittelt wurden, und da es auch keine Lizenzentzüge gab, durch die eigentlich qualifizierten Vereinen die Teilnahme versagt blieb und andere Vereine dadurch nachrückten.
Die Punktewertung sorgte wie schon bei der Gründung der Bundesliga und 2. Bundesliga für kuriose Situationen in der 2. Bundesliga Süd, in der es zum Beispiel der sensationelle Fünftplatzierte (Ulm) nicht schaffte, sich für die eingleisige Liga zu qualifizieren, während es der enttäuschende Vierzehnte (Fürth) schaffte. In der 2. Bundesliga Nord war die Situation dagegen so, dass die Vereine tatsächlich anhand ihrer Abschlussplatzierung aufstiegen, da die Wertung dies ermöglichte.
Gründungsmitglieder
Dies ist eine Auflistung sämtlicher Gründungsmitglieder der eingleisigen 2. Bundesliga, sortiert nach der schlussendlichen Abschlussplatzierung in der Premierensaison. Die grün unterlegten Vereine stiegen am Ende der Saison in die erste Liga auf, die rot unterlegten Vereine stiegen am Ende der Saison in die dritte Liga ab.
Zwei Vereine spielten nie wieder in der 2. Bundesliga: Freiburger FC, Wormatia Worms. Die Vereine sind in ihrer ersten Saison abgestiegen und konnten seitdem nie wieder aufsteigen.